Kopfrechnen mit Gefühl: Wie eine Klatschübung Mathe lebendig macht

Manchmal braucht es keine Rechenhefte – sondern zwei Hände, ein bisschen Rhythmus und ein echtes Miteinander.

Zählen war gestern – jetzt wird geklatscht

Viele Kinder verfallen bei Aufgaben wie 7 + 6 oder 8 + 5 automatisch ins Zählen. Das liegt nicht an mangelnder Intelligenz – sondern oft daran, dass die Grundaufgaben des kleinen 1+1 noch nicht sicher sitzen.

Doch statt mit Druck oder endlosen Wiederholungen zu arbeiten, kann Kopfrechnen auch ganz anders aussehen: spielerisch, bewegungsnah und beziehungsstärkend.

Stellt euch vor:

Ihr sitzt euch gegenüber – auf dem Teppich, am Tisch oder draußen auf einer Bank. Keine Arbeitsblätter, keine Uhr im Nacken. Nur ihr zwei.

Ihr zeigt euch mit den Fingern jeweils eine Zahl – zum Beispiel du 7, dein Kind 6.

Jetzt beginnt das kleine Mathe-Wunder:

  • Ihr klatscht eure vollen Hände gegeneinander und ruft gemeinsam: „10!“

  • Danach zeigt ihr euch die übrigen Finger und zählt weiter: „… und 3 – macht 13!“

Das Ergebnis entsteht nicht auf dem Papier – sondern in der Bewegung, im Kontakt, im gemeinsamen Rhythmus. Und genau das bleibt hängen.

Warum diese Übung so wirkungsvoll ist

Kopfrechnen ist keine isolierte Denkaufgabe – es ist ein Zusammenspiel von Bewegung, Sprachgefühl, Mustererkennung und Sicherheit.

Diese Übung verbindet alles auf wunderbare Weise:

  • Das Kind erlebt sich als kompetent.

  • Der Körper hilft beim Denken.

  • Mathe wird lebendig – nicht abstrakt.

Und: Es entsteht Nähe.

Wenn Kinder beim Rechnen lachen, klatschen, sich in die Augen schauen – dann passiert mehr als Lernen. Es entsteht Beziehung. Vertrauen. Freude.

So bringst du die Übung in euren Alltag

Du brauchst weder Zeit noch Vorbereitung – nur zwei Hände und einen Moment der Aufmerksamkeit.

Drei einfache Ideen für zwischendurch:

  • Beim Zähneputzen: Eine Aufgabe vorm Spiegel.

  • Am Esstisch: Zwei Klatschaufgaben vor dem Essen.

  • Unterwegs: Beim Warten auf den Bus oder im Park.

Wichtig:

Lieber kurz & regelmäßig als lang & selten.

2–3 Aufgaben pro Einheit reichen vollkommen – und das gerne mehrmals am Tag.

Mein Tipp: Erst verdoppeln – dann mischen

Um den Einstieg besonders leicht zu machen, beginne mit Verdopplungsaufgaben:

  • 6 + 6

  • 7 + 7

  • 8 + 8

  • 9 + 9

Diese Aufgaben helfen dem Gehirn, Zahlenmuster zu erkennen.

Wenn sie sicher sitzen, könnt ihr Übergangsaufgaben wie 7 + 6 oder 8 + 5 mit einbauen.

Woran erkennst du zählendes Rechnen?

Viele Eltern spüren intuitiv, dass beim Rechnen etwas „nicht rund“ läuft – aber wissen nicht genau, woran sie es festmachen können.

Ein paar typische Hinweise:

  • Dein Kind zählt mit den Fingern – auch bei bekannten Aufgaben.

  • Es stockt oder wirkt unsicher bei Aufgaben über 10.

  • 7 + 6 wird immer wieder neu gezählt – statt abgerufen.

  • Ergebnisse wirken erraten – nicht verstanden.

Das sind keine Alarmsignale – sondern Einladungen, neue Wege zu gehen.

Kreative Erweiterungen für noch mehr Spaß

Wenn dein Kind gerne spielt und lacht, dann darf Mathe das ruhig auch:

Bewegung & Humor verstärken den Lerneffekt:

  • Wer zuerst die Lösung ruft, darf einen „Freudenhüpfer“ machen.

  • Wer einen Reim zur Ergebniszahl findet, bekommt einen Applaus.

  • Wer will, tanzt die Zahl mit dem ganzen Körper – 13? Ein Drehsprung und drei Schritte nach vorn!

So entsteht eine positive Verknüpfung mit Zahlen. Und das ist Gold wert.

Und wenn’s trotzdem schwerfällt?

Dann braucht dein Kind vielleicht nicht mehr Übung – sondern mehr Begleitung.

Einen liebevollen Rahmen, in dem es wieder Vertrauen fasst. Einen Weg, der nicht über Druck, sondern über Ermutigung führt.

Ich bin an eurer Seite.

Wenn dein Kind auf seine Weise rechnen lernen möchte – und ihr euch einen Weg wünscht, der wirklich zu euch passt:

Dann bin ich gern an eurer Seite. Online, persönlich und mit einem Blick fürs Wesentliche.

Wir entdecken gemeinsam, wie Rechnen wieder leichter werden kann – Schritt für Schritt, mit Struktur, Ermutigung und einem guten Gefühl.

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