18 I Kleine Mathe-Abenteuer: Wie Vorschulkinder spielerisch mathematisches Denken entwickeln - und wie du sie begleiten kannst

Mathe beginnt viel früher, als viele denken

Vielleicht denkst du bei Mathematik an Schulbücher, Hausaufgaben und das Einmaleins.

Aber für Kinder beginnt Mathe viel früher – im Alltag, im Spiel, in der Natur.

Wenn dein Kind Knöpfe nach Farben sortiert, Bauklötze stapelt oder zwei Äpfel zählt, dann ist das bereits Mathe.

Es braucht nicht viel – nur Zeit, Raum und dich als achtsame Begleitung.

Früh übt sich: Warum die Vorschulzeit so wertvoll ist

Die Vorschulzeit ist voller Neugier. Kinder entdecken Muster, vergleichen Größen, zählen Treppenstufen, erkennen Formen in Wolken oder Fenstern.

Und all das sind Grundlagen für späteres mathematisches Verständnis.

Was dein Kind jetzt lernt:

  • Zahlen erkennen und zählen

  • Größen und Mengen vergleichen

  • Muster entdecken und fortsetzen

  • Formen unterscheiden und benennen

  • erste Rechenideen wie „mehr“, „weniger“, „gleich viel“

Diese Fähigkeiten wachsen nicht durch Druck, sondern durch Spiel, Alltag und liebevolle Begleitung.

Mathe steckt überall – du musst sie nur entdecken

Zählen im Alltag:

  • Wie viele Erdbeeren sind auf deinem Teller?

  • Wie viele Schritte brauchst du von der Tür bis zum Bett?

Sortieren & Klassifizieren:

  • Alle blauen Socken in einen Korb – alle roten in den anderen

  • Bauklötze nach Form oder Größe ordnen

Formen erkennen:

  • Der Teller ist ein Kreis, das Fenster ein Rechteck

  • Gibt es Dreiecke auf dem Spielplatz?

Muster entdecken:

  • „Rot-Blau-Rot-Blau – was kommt als Nächstes?“

  • Reihen aus Steinen oder Perlen legen

Tipp: Lass dein Kind selbst benennen, erklären, kombinieren.

So entsteht echtes Verständnis – nicht nur Nachahmung.

Spielen ist Mathe pur

Kinder lernen im Spiel – und Mathe wird dabei fast nebenbei mitgeübt:

Beim Puzzeln: Formen erkennen und räumlich denken

Beim Würfeln: Zählen, Mengen einschätzen, einfache Additionen

Beim Bauen: Symmetrie, Stabilität, Größenverhältnisse

Beim Toben: Links–rechts, über–unter, räumliches Vorstellungsvermögen

Und das Beste: Spielen verbindet Körper, Kopf und Gefühl.

Das macht Mathe begreifbar – und freudvoll.

Deine Rolle als Elternteil: Lernbegleitung statt Mathelehrer:in

Du musst kein Mathegenie sein, um dein Kind gut zu begleiten.

Was zählt: Beobachten, Staunen, Zeit geben – und Raum für Fragen lassen.

Was du tun kannst:

Stelle offene Fragen:

„Wie viele passen wohl rein?“ – „Wie könnten wir das herausfinden?“

Vermeide Leistungsdruck:

Es geht nicht um richtig oder falsch – sondern um Forschen und Entdecken.

Sei präsent:

Dein Kind spürt, ob du mit ihm auf Entdeckungsreise gehst – oder nur beobachtest.

Lernmaterial? Ja – aber bitte mit Herz und Hand

Du brauchst kein teures Material.

Die besten „Lernhilfen“ hast du oft schon zu Hause:

  • Bauklötze, Knöpfe, Legosteine

  • Alltagsgegenstände wie Becher, Löffel, Kissen

  • Naturmaterialien: Steine, Blätter, Zapfen

  • Schachteln, Würfel, Wäscheklammern

Wichtig ist nicht was, sondern wie:

Spielerisch, freiwillig, mit Wiederholung – ohne Druck.

Die Umgebung macht den Unterschied

Auch die Umgebung lädt zum Mathelernen ein:

Drinnen: Tische zum Sortieren, Regale mit Spielen, einfache Ordnungssysteme

Draußen: Formen in der Natur, Zählen beim Spaziergang, Muster im Sand legen

Kinder brauchen Sinneseindrücke und Bewegung, um Mathe zu verinnerlichen.

Was dein Kind nebenbei lernt:

  • Probleme kreativ lösen

  • logisch denken und vergleichen

  • sich orientieren und schätzen

  • Strukturen und Regeln erkennen

Das alles sind Schlüsselkompetenzen, die weit über Mathe hinauswirken –

für Sprache, Naturwissenschaften, Selbstständigkeit und Lebenspraxis.

Zum Schluss: Du bist der Schlüssel

Dein Kind braucht keinen perfekten Förderplan.

Es braucht dich – als zugewandten Menschen, der sieht, was es schon kann und neugierig bleibt, was noch kommt.

Dein Blick macht den Unterschied:

„Du hast das selbst herausgefunden!“

„Das war schlau gedacht.“

„Erzähl mir, wie du das gemacht hast.“

Wenn Kinder spüren, dass Mathe keine Bewertung, sondern ein Abenteuer ist –

dann entsteht ein Fundament, das trägt.

Kurz gesagt:

  • Mathe beginnt im Alltag – nicht erst in der Schule

  • Zählen, Sortieren, Muster und Formen sind die Bausteine

  • Spielen ist der beste Lernbegleiter

  • Du als Elternteil bist der wichtigste Schlüssel zum mathematischen Selbstvertrauen

Möchtest du mehr darüber erfahren, wie du dein Kind ganzheitlich beim Rechnenlernen begleiten kannst?

Dann abonniere gern meinen Newsletter oder schreib mir persönlich.

Ich begleite dich mit Herz, Verstand und ganz viel Erfahrung – für Kinder, die Mathe wieder vertrauen.

Zurück
Zurück

Exekutive Funktionen bei Rechenschwäche: Wie Kinder durch innere Stärke besser rechnen lernen

Weiter
Weiter

1 I Wachstumsdenken statt Selbstzweifel