15 I Vom Kampf zum Können: Wie du das Growth Mindset nutzt, um mathematische Fähigkeiten nachhaltig zu stärken

Was ist ein Growth Mindset – und warum ist es so wichtig?

Das sogenannte Growth Mindset – also Wachstumsdenken – wurde von der Psychologin Carol Dweck geprägt und beschreibt die Überzeugung:

„Ich kann lernen, wachsen und mich weiterentwickeln – auch wenn es schwer ist.“

Im Gegensatz zum Fixed Mindset („Ich bin einfach nicht gut in Mathe“) geht das Growth Mindset davon aus, dass Fähigkeiten nicht angeboren und unveränderlich sind – sondern trainierbar.

Und genau das ist eine Schlüsselerkenntnis, wenn dein Kind mit Rechenproblemen kämpft.

Growth Mindset + Mathematik = Mut + Ausdauer

Gerade in der Mathematik erleben viele Kinder frühe Rückschläge. Eine falsche Lösung. Ein unverständliches Arbeitsblatt. Ein Gefühl von: „Ich bin einfach zu doof dafür.“

Und genau hier beginnt deine Rolle als liebevolle Lernbegleitung.

Kinder mit Growth Mindset denken:

„Ich kann es noch nicht – aber ich kann es lernen.“

„Fehler zeigen mir, wo ich noch wachsen darf.“

📍 Was du tun kannst:

– Lobe Anstrengung statt nur Ergebnisse

– Thematisiere Fehler als Teil des Lernens

– Feiere jeden kleinen Fortschritt

So wirkt ein Growth Mindset im Alltag

Statt zu sagen:

„Du bist halt kein Mathetyp.“

sag lieber:

„Du bist gerade mittendrin im Lernen – und du machst Fortschritte.“

Beispiel:

Wenn dein Kind beim Subtrahieren einen Fehler macht, frag:

„Was war schwer für dich? Wie könnten wir es anders probieren?“

Solche Gespräche helfen deinem Kind, in sich selbst einen Lernenden zu sehen – nicht einen Versager.

Was sagt die Forschung?

Studien zeigen deutlich:

Kinder mit einem Growth Mindset schneiden in Mathematik signifikant besser ab – nicht, weil sie alles verstehen, sondern weil sie dranbleiben.

• In einer Langzeitstudie (Stanford) erzielten Schüler:innen mit wachstumsorientierter Haltung bessere Noten und ein stabileres Selbstbild[^1]

• Andere Studien belegen: Bereits kurze Mindset-Impulse verbessern die mathematische Leistung von Grundschulkindern[^2]

• Schulen, die das Mindset-Konzept im Unterricht verankern, berichten von mehr Selbstvertrauen, Ausdauer und Lernfreude[^4]

Kurz gesagt:

Die innere Haltung verändert den äußeren Lernweg.

Deine Rolle als Elternteil: Liebevoll, klar und mit Langzeitblick

Ein Growth Mindset entsteht nicht durch Zufall – sondern durch Vorbilder und Wiederholung.

Das bedeutet:

Du als Elternteil prägst die innere Stimme deines Kindes.

Was hilft konkret?

– Zeige, dass Fehler dazugehören

– Sprich über deine eigenen Lernmomente

– Ermutige zu neuen Lösungswegen

Beispiel:

„Mathe war für mich früher auch schwer. Ich hab es Schritt für Schritt gelernt. Genau wie du jetzt.“

Growth Mindset in der Lerntherapie

In meiner Online-Lerntherapie ist das Growth Mindset ein fester Bestandteil.

Wir arbeiten nicht nur an Strategien und Rechenwegen – sondern auch an der inneren Haltung.

Kinder lernen bei mir:

– wie man mit Fehlern ruhig bleibt

– wie man den eigenen Fortschritt erkennt

– wie man dranbleibt, auch wenn es stockt

Denn das stärkste Werkzeug ist nicht der Taschenrechner – sondern der Glaube an sich selbst.

Praktische Alltagstipps für Eltern

Du brauchst keine Mindset-Bücher zu wälzen.

Hier ein paar einfache Wege, wie du zu Hause Growth Mindset fördern kannst:

Beim Kochen: Mengen umrechnen, Zutaten teilen, schätzen und rechnen

Beim Einkaufen: Preise vergleichen, Rabatte berechnen

Beim Spielen: Zahlenbingo, Knobelspiele, Rechenrätsel

Beim Erzählen: Geschichten von „Ich hab’s nicht gleich verstanden – aber ich hab’s geschafft“

Sag öfter:

„Noch kannst du das nicht – aber du bist auf dem Weg.“

Praktische Alltagstipps für Eltern

Wie du das Growth Mindset beim Rechnen im Familienalltag stärkst

Du musst kein Matheprofi sein, um dein Kind zu unterstützen.

Was zählt, ist Haltung, Sprache und eine Prise Kreativität im Alltag.

Hier ein paar einfache, wirkungsvolle Möglichkeiten:

Beim Kochen:

Lass dein Kind Zutaten abmessen, Mengen verdoppeln oder halbieren.

So wird Mathe nicht abstrakt – sondern schmeckbar.

Beim Einkaufen:

Rechnet gemeinsam aus, wie viel 3 Joghurts kosten oder ob der Familienpack günstiger ist als zwei kleine.

So wird Mathe lebendig und sinnvoll.

Beim Spielen:

Zählt gemeinsam Punkte, würfelt und überlegt: Welche Zahl fehlt, um auf 10 zu kommen?

So übt dein Kind Rechnen nebenbei – mit Freude.

Beim Erzählen:

Sprich über deine eigenen Lernwege.

Sätze wie „Ich hab das früher auch nicht gleich verstanden – aber ich bin drangeblieben“ machen Mut.

Wichtig ist nicht, alles perfekt zu erklären –

sondern eine Atmosphäre zu schaffen, in der Mathe kein Gegner, sondern ein Wegbegleiter wird.

Ich stelle dir auf Wunsch gern eine kleine Sammlung zusammen – sprich mich einfach an.

Fazit: Wachstum beginnt im Kopf – und im Herzen

Wenn dein Kind beim Rechnen immer wieder kämpft, dann ist es nicht einfach „schlecht in Mathe“.

Es braucht ein Lernumfeld, das sagt:

„Du darfst Fehler machen. Du darfst wachsen. Ich bin bei dir.“

Mathematik ist nicht nur Zahlenarbeit.

Es ist auch Selbstbildarbeit.

Und genau hier liegt der Schlüssel: Ein starkes Mindset öffnet neue Wege.

Du möchtest dein Kind gezielter begleiten?

Ich unterstütze Eltern und Kinder dabei, einen neuen Zugang zum Lernen zu finden.

In meiner Lerntherapie verbinden sich fachliche Förderung mit mentaler Stärkung.

📩 Schreib mir oder buche ein kostenloses Kennenlerngespräch – damit dein Kind (wieder) an sich glauben kann.

Weiterführende Literatur & Quellen

[^1]: Blackwell, L. S. et al. (2007). Implicit theories of intelligence predict achievement. Child Development, 78(1), 246–263.

[^2]: Park, D. et al. (2016). Math achievement and motivational frameworks. Journal of Educational Psychology, 108(3), 300.

[^3]: Paunesku, D. et al. (2015). Mindset interventions improve academic performance. Psychological Science, 26(6), 784–793.

[^4]: Blad, E. (2016). ‘Growth Mindset’ as school improvement strategy. Education Week.